Münzen im Kaiserreich
Das erste Mark-Stück wurde im 16. Jahrhundert in Norddeutschland geprägt. Es hatte die Größe eines halben Talers und bildete die Grundlage der deutschen Währung bei der Reichsgründung im Jahr 1871. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde deutlich, dass Deutschland sehr zerrissen war, denn es gab 18 verschiedene Postwesen und unzählige, nicht zusammenhängende Münzwesen. Daher kam es 1857 zu einer notwendigen Münzkonvention. Die Mark Feinsilber wurde in Preußen geprägt, wog 233,855 g und bestand aus Silber. Das Süddeutsche Gegenstück war der Gulden. 16 Lot entsprachen dabei 24 ½ Gulden und 16 1/3 Taler. Österreich nutze damals den Gulden. 16 Lot entsprachen 20 Gulden und 13 1/3 Taler.
Die kölnischen Mark wurden später als Zollfund festgelegt. Ein Zollfund bestand aus Feinsilber und wog 500 g. In Norddeutschland waren das 30 Taler und in Süddeutschland 52 ½ Gulden. In Österreich entsprach dies 45 Gulden.
Nach der Gründung des Kaiserreichs wurden die Taler und Gulden wieder abgeschafft. Die Münzen im Kaiserreich waren die Mark und der Pfennig. Hierzu wurde am 04. Dezember 1871 das Reichsmünzgesetz verabschiedet. Die Änderung der Münzen im Kaiserreich dauerte knapp 5 Jahre, von 1871 bis 1876. Da es in allen einzelnen Ländern Deutschlands unterschiedliche Währungen gab, trat die Goldmark in Kraft. Eine Goldmark waren 100 Pfennig. Die Münzen im Kaiserreich wurden Goldmark genannt, nicht zu verwechseln mit der Goldmark aus dem Jahr 2001, die als Gedenkmünze herausgegeben wurde.
Es gab auch Goldmünzen im Kaiserreich. Sie wurden als Zehnmarkstück eingeführt und als Krone bezeichnet. Es gab auch halbe Kronen und Doppelkronen (Fünfmarkstücke und Zwanzigmarkstücke). Es gab auch Scheidemünzen. Hierzu wurden Silbermünzen á 20 Pfennig bis zu fünf Mark geprägt, Nickel-Kupfermünzen von fünf bis zehn Pfennig und Kupfermünzen von einem und zwei Pfennig geprägt.